Gibt es da eigentlich irgend etwas das Negativ ist an der ganzen sache? Im Grunde höre und lese ich nur gutes darüber, aber so richtig verbreitet ist das dann meiner Ansicht doch nicht so richtig. Also wenn jemand noch etwas dazu schreiben kann, dann soll er es doch bitte machen.
na dann gießen wir mal etwas Wasser in den Wein:
Klar machen muss man sich, dass eine Erdwärmepumpe letztlich heißt:
man heizt mit Strom! Und zwar nur und ausschließlich.
Nun heizt man nicht direkt mit Strom, sondern man treibt eine Wärmepumpe (Prinzip Kühlschrank) an.
Man holt also mehr Wärme (Heizleistung) aus der Erde raus als man erhielte würde man mit dem Strom einen Heizlüfter betreiben.
Dabei kommt es auf das Verhältnis von eingesetztem Strom (in kwH) und rausgeholter Wärme (in kwH) an.
Das nennt man die Leistungszahl (oder Jahresarbeitszahl) der Anlage.
Also beispielsweise 1 kwH Strom rein, 3 kwH Heizung raus.Klingt ja soweit toll.
Wie hoch so eine
Leistungszahl ist, das kann man nachschauen, zum Beispiel hier:
newbielink:http://www.umweltbewusst-heizen.de/Heizungsvergleich/Waermepumpe/Jahresarbeitszahl/Waermepumpe-Jahresarbeitszahl-Leistungszahl-Temperatur.html
[nonactive]Nun sind die Zahlen aber das was
MÖGLICH IST und nicht das was der Erdwärmesondenhandwerker
GARANTIERT!
Also mit Erdwärme wird man möglicherweise garnicht auf die 3,4 (das ist nämlich schon das MAXimum unter idealen Bedingungen) kommen (und mit Luft nicht auf die 2,8) aus der Tabelle.
Wobei man erwähnen muss, dass viel von der Bohrung abhängt und da kann auch was nicht so toll sein und ausßerdem hängt auch viel von örtlichen Gegebenheiten und der Jahreszeit und und ab.
Aber die JAHRESarbeitszahl SOLL das beinhalten, dass die Anlage in Sommer und Winter unterschiedlich gut arbeitet.
Gehen wir also davon aus, dass man fair eine Leistungszahl von 3 erreicht (ich hörte auch von Anlagen, die nur 2,5 erreichen).
Soweit so gut. Also 1 kwH Strom rein und 3 kwH Wärme raus.
Wie sieht es denn bei einer
Ölheizung aus.
Ein Kilo Heizöl hat 11,8 kwH
HEIZwert. Ein Liter wiegt aber nur 0,83 Kilo, also pro Liter Heizöl 9,8 kwH Heizwert.
( newbielink:http://de.wikipedia.org/wiki/Heizwert#Fl.C3.BCssige_Brennstoffe_.28bei_25.C2.A0.C2.B0C.29
[nonactive])
Eine moderne Ölheizung hat einen Wirkungsgrad (also Wärme ins Haus, Rest durch den Schornstein etc) von sogar
über 100%, weil das bei der Verbrennung verdampfende Wasser zur Wärmegewinnung genutzt wird.
(Erläuterung hier: newbielink:http://www.baudochselbst.com/brennwerttechnik/brennwerttechnik---brennwertgeraet---oelbrennwerttechnik----gasbrennwerttechnik---wolf-und-intercal.html
[nonactive])
Also heizt ein Liter Öl mein Haus mit: 9,8 kwH. (wenn wir mal bei 100% bleiben)
Soweit auch so gut.
Ein Liter Heizöl
kostet im Schnitt 0,90 €.
( newbielink:http://www.tecson.de/pheizoel.html
[nonactive])
Eine kwH Strom 0,26€
( newbielink:http://www.kwh-preis.de/strom/strompreise
[nonactive])
Also gut, quetschen wir den
billigsten Stromanbieter mit 0,22 € aus und rechnen so weiter.
Kostet mich also in der
Gesamtschau:
die kwH Strom 0,22€, daraus mache ich 3 kwH Wärme, also 22/3 = 0,0866€/kwH.
und
Ein Liter Öl = 0,90€, macht 90/9,8 = 0,0918€/kwH
Also 0,5 Cent pro kwH billiger mit der Wärmepumpe, wenn sie gut installiert wurde und ich beim billigsten Stromanbieter (
ATOMstrom) bin.
Geht etwas schief oder erreicht man die 3 Leistungszahl nicht, dann dreht es auch schon.
Von einer Luftwärmepumpe reden wir lieber garnicht, die steht ja schon in der Tabelle mit 2,8 drin.
(Alles über 3,5 ist Betrug
, auch wenns immer wieder probiert wird den Leuten sowas einzureden, dann sollte man beim Vertrag eine Garantie reinschreiben lassen, dann merkt man auch schnell wie erst es war)
Hat das Haus eine Fläche von 130m² und einen Energiewert lt Energieausweis von 50kwH pro m², dann kann man einen Verbrauch von 130x50=6500kwH ermitteln und das macht bei einem halben Cent genau
eine Ersparnis von 32,50 pro JAHR aus.
Hurra!
Die extrem niedrigen Heizkosten moderner Häuser kommen von der Dämmung und Wärmerückgewinnung egal wie man heizt.
Also
keine Vergleich ala: Meine Mutter (Haus Bj 1980) braucht 2.500 L Öl und wir zahlen nur 900€ Strom für unsere Heizung im Jahr!
Meines Erachtens liegt das mit den Wärmepumpen im
Trend, weil man heute ohne Keller baut und daher schon garkeinen Platz für eine Heizung hat.
(Eine Gasheizung rechnet sich ähnlich dem Ölbeispiel, zumal ja der Preis eh gekoppelt ist, braucht aber weniger Platz!)
Und außerdem gilt das als umweltfreundlich und Erdwärme klingt auch besser als Ölbrenner (auch wenn der Strom für die Erdwärme aus dem Atom kommt, sonst wird es noch teurer!)
Bemerken muss man noch, dass ja einige Stromanbieter
extra-Tarife haben für Wärmepumpen, dafür kann man dann mit dem Hausstrom nicht mehr zum billigsten Anbieter gehen, aber dann geht die Rechnung wieder auf (aber nur wegen des Rabatts nicht wegen der Technik, und wie lange gibt es diese Sondertarife dann wirklich)
Also ich hab nix gegen Wärmepumpen (dass ich as überhaupt schreibe!), aber sie vollbringt weder technisch noch kostenseitig irgendwelche Wunder!!!
Auch wenn alle so tun oder das denken oder einfach nicht nachrechnen!
Außen vor ist hier natürlich das ganze Anschaffungsthema.
Schornstein+Brenner (+Tank bei Öl)
gegen
Tiefenbohrung
das kann man dann alles unendlich vertiefen.
Ich hoffe aber etwas geholfen zu haben bei der teilweise etwas glorösen Berichterstattung und Diskussion allerorten.
Grüße
Sebastian