Ein richtungsweisender Schritt für E-Mobility in Österreich - Start mit 30 Ladestationen
Quelle: Telekom Austria R. UngerWien- Eine positive Entwicklung im Bereich Elektromobilität: Die Telekom Austria nahm heute den ersten Prototyp einer Telefonzelle mit integrierter Stromtankstelle in Betrieb und setzt damit ihre Umweltaktivitäten fort. Das Modell nutzt die vorhandene Infrastruktur und hat eine bequeme Bezahlmöglichkeit via Handy integriert. Derzeit, in der Probephase, ist der Strom noch kostenlos. Später ist geplant, das österreichische Handykunden via paybox bezahlen können - per SMS oder auch mit RFID Karte beziehungsweise mit einem RFID-Chip. Bis Ende des Jahres sollen 30 Stromtankstellen für E-Autos, E-Scooter oder E-Fahrräder österreichweit entstehen.
Martin Blum vom VCÖ zeigte auf: die Zahl der Elektrofahrzeuge wird in den kommenden Jahren stark ansteigen. Im Jahr 2015 soll es bereits 50.000 bis 60.000 Elektromopeds bzw. Elektromotorräder in Österreich geben. Auch bei Elektroautos gibt es großes Potenzial für die Umwelt. Hier prognostiziert der VCÖ 115.000 PKW mit Elektro- bzw. Hybrid-Motor bis 2015.Voraussetzung natürlich danken mit ökologischem Strom.
In Zukunft werden Telefonzellen auch als Stromtankstellen genutzt. Der erste Prototyp wurde nun in Wien in Betrieb genommen. Bis Ende 2010 wird Telekom Austria rund 30 weitere öffentliche Stromtankstellen umsetzen.
"Telekom Austria bringt in dieses Innovationsprojekt Stärken aus mehreren Unternehmensbereichen ein: Etwa die vorhandene Infrastruktur oder die Expertise im Mobilitätsbereich, etwa mit erfolgreichen Services wie Handy Parken. Und bei den mobilen Payment- und Identifizierungs-Systemen greifen wir innerhalb unseres Konzerns auf die jahrelangen Erfahrungen von paybox austria zurück. Gemeinsam ermöglichen wir ein wirklich zukunftsweisendes Service für unsere Kunden und leisten einen aktiven Beitrag zur CO2 Bilanz des Landes", freut sich Dr. Hannes Ametsreiter, Generaldirektor Telekom Austria und mobilkom austria.
Im Probebetrieb kostenlos laden - in Zukunft reicht ein SMSDer erste Prototyp einer Telefonzelle mit E-Ladestation befindet sich in Wien, in der Lassallestraße 9, leicht erkennbar durch einen kleinen Leuchtwürfel am Dach. Aufgeladen werden können E-Autos, E-Scooter oder E-Fahrräder (230V/16A/Caravan-Steckdose).
Die Stromtankstellen sind in erster Linie dafür gedacht, E-Fahrzeuge unterwegs nachzuladen: "Wir bieten allen Besitzern von E-Fahrzeugen ein einmaliges Service: Während sie Besorgungen machen, können sie ihr Fahrzeug bequem nachladen. Unsere Stromtankstellen werden in Zukunft an Knotenpunkten in ganz Österreich verfügbar sein, denn Telefonzellen gibt es ja beinahe an jeder Ecke", so Hannes Ametsreiter.
Der Ladevorgang selbst ist ganz einfach: Für den Testbetrieb genügt eine Identifizierung des Fahrzeugbesitzers über SMS oder einen RFID-Chip, der in den Stecker des Fahrzeugs eingebaut wird. Diese RFID-Chips werden in allen Telekom Austria und A1 Shops erhältlich sein. Eine Nachrüstung bestehender Stecker ist somit ganz einfach möglich. Das Laden selbst funktioniert dann ohne Anmeldung: Anstecken genügt.
Während des Pilotbetriebes wird das Strom-Tanken kostenlos sein. In Zukunft wird der Strom diverser Energieversorgungsunternehmen bequem mit paybox per Handy bezahlt, wobei der Vorgang per SMS oder mittels RFID-Stecker bzw. einer RFID-Karte (also mit Kontaktlos-Technologie) initiiert wird.
Passende Abstellbereiche bei jeder StromtankstelleDerzeit gibt es rund 13.500 Telefonzellen von Telekom Austria inÖsterreich, davon sind 700 Standorte in der Multimedia-Variante ausgestattet. Diese Standorte stehen vorerst im Fokus. Prinzipiell können aber alle Telefonzellen umgerüstet werden. Umgebaut werden grundsätzlich nur Telefonzellen, bei denen es auch entsprechende Abstellflächen bzw. Parkplätze für Elektrofahrzeuge gibt. Durch den zusätzlichen Einsatz von separaten Ladesäulen können von jeder Telefonzelle weitere Parkplätze versorgt werden.
Elektro-Mobilität mit enormen Wachstumsraten bis 2020Der VCÖ prognostiziert für 2020 405.000 PKW mit Elektro- bzw. Hybrid-Motor in Österreich. Laut der jüngsten Umfrage des VCÖ zeigt jeder neunte Alltagsradfahrer großes Interesse am Kauf eines Elektrofahrrads. Das größte Potenzial liegt laut Studie aber bei Auto- und Mopedfahrern. "In Österreich ist jede zweite Autofahrt kürzer als fünf Kilometer, zwei Drittel sind kürzer als zehn Kilometer. Das sind Distanzen, die mit E-Scootern und E-Bikes optimal zurückgelegt werden können", so VCÖ-Experte DI Martin Blum.
Die Einführung der Stromtankstellen passt zum ökologischen Grundgedanken von Telekom Austria. Generell fallen beim Betrieb eines Elektrofahrzeuges keine Emissionen an, denn die Telekom Austria wird die Stromtankstellen möglichst mit erneuerbarer Energie betreiben. Nachdem die Unternehmenszentrale in der Lassallestraße schon seit 2008 mit Strom aus Kleinwasserkraft versorgt wird, gilt dies auch für die erste Pilot-Stromtankstelle vor Ort. Auch der Fuhrpark soll entsprechend gestaltet werden: Wenn Fahrzeuge auf denösterreichischen Markt kommen, die dem Leistungsprofil der Dienstfahrzeuge entsprechen, werden diese nach Möglichkeit auch eingesetzt. Derzeit sind fünf Hybridautos und ein Tesla Roadster Teil der Fahrzeugflotte des Unternehmens. Darüber hinaus stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehrerer Standorte Elektro-Fahrräder für Dienstfahrten zur Verfügung. Dieses Service soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.
Quelle: oekonews | holler