Im Fokus der SusCon 2010: Globaler Rohstoffhunger - globale Verantwortung
Konferenz bringt internationale Experten und Entscheidungsträger an einen Tisch und initiiert Dialog über Wert der Natur und den Umgang mit Risiken.
Die Auswirkungen von Umweltkatastrophen auf Ökosysteme, Wirtschaft und Gesellschaft sind immens. Dies macht die aktuelle Ölpest am Golf von Mexiko deutlich. Hochsensible Biotope mit Seevögeln und anderen Meereslebewesen sind akut bedroht, Fischer, die seit Generationen vom Fischfang leben, stehen vor dem Aus, der Imageschaden für die Verursacher ist beträchtlich.
Ersten Einschätzungen zufolge hat BP seit der durch die Explosion ausgelösten Ölpest rund 32 Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüßt. Experten rechnen mit Schadensausgleichszahlungen von rund 14 Milliarden Dollar.
Wie unsere Gesellschaft mit dem Thema "Globaler Rohstoffhunger und globale Verantwortung" umgeht, will die SusCon, "International Conference on Sustainable Business and Consumption, vom 15./16. Juni auf dem Nürnberger Messegeländeländer- und branchenübergreifend diskutieren.
Dazu kommen Experten und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und NGOs zusammen, tauschen Best Practise-Erfahrungen aus und beraten u.a. über Themen wie Lebensstil, Konsummuster und neue Business Modelle. Teilnehmende Unternehmen sind u.a. Volkswagen, REWE Group, Unilever, UPM Kymmene Corporation, Mars Inc, Weleda und HeidelbergCement.
Politik mit ins Boot nehmen
"So schlimm die aktuelle Situation am Golf von Mexiko ist, so deutlich signalisiert sie die Bedeutung des Themas "Achtung der biologischen Vielfalt", erklärt SusCon-Organisator Censkowsky. Es zeige vor allem die fatale Verbindung zwischen dem Ressourcenhunger einer rasant wachsenden Weltbevölkerung und deren offensichtlich nicht vorhandenem Bewusstsein für die damit einhergehenden Risiken", so Censkowsky.
Mitorganisator Fritz Lietsch appeliert an die Politik und das Bewusstsein der Konsumenten: "Der weltweite Rohstoffhunger sorgt dafür, dass Konzerne in immer tiefere Regionen vordringen und immer aufwändigere und ambitioniertere Techniken einsetzen müssen. Die Politik muss hier Rahmenbedingungen setzen, die für traditionelle Technologien hohe Sicherheitsstandards fordern, gleichzeitig innovative Alternativen wie bspw. regenerative Energien schrittweise fördern und den Konsum von weniger risikobehafteten Produkten belohnen."
Investitionen in Ökosysteme rechnen sich - SusCon will neue Wege aufzeigen
Bewusstsein schaffen, Gedankengrenzen sprengen und neue Wege beschreiten, darin sehen die SusCon-Organisatoren ein wichtiges Anliegen der Konferenz. Bislang werde die Natur und ihre Leistungen in volkswirtschaftlichen Bilanzierungen nicht ausreichend berücksichtigt, fasst es Censkowsky zusammen. Neue Diskussionsansätze seien beispielsweise der Vorschlag der ecuadorianischen Regierung an die Weltgemeinschaft, auf weitere Ölbohrungen im Yasuni-Nationalpark zu verzichten, wenn damit einhergehende Einkommensverluste in verlässlicher Weise ausgeglichen werden.
SusCon 2010
Die "International Conference on Sustainable Business and Consumption" findet in diesem Jahr zum zweiten Mal auf dem Nürnberger Messegelände statt. Vom 15. bis 16. Juni werden sich Unternehmen, NGOs und Politiker vor allem zu Fragen der Biodiversität austauschen. Im Zentrum stehen u.a. neue Business-Modelle wie Social Business, Zertifizierungen sowie konkrete Aktivitäten zum Erhalt der Biodiversität. Zu den Unterstützern gehören u.a. IUCN, FAO, IFOAM, Rainforest Alliance, GTZ, cscp, Deutsche Umwelthilfe, Soil & More, Business & Biodiversity. Sponsoren sind u.a. Unilever, die REWE Group, Neumarkter Lammsbräu sowie DEG / KfW Bankengruppe. An der Erstveranstaltung 2009 nahmen im Vorfeld der internationalen BioFach, The World Organic Trade Fair rund 200 Teilnehmer aus Wirtschaft und NGOs teil.
Quelle: SusCon | forum - Nachhaltig Wirtschaften