Ein Elektroauto in nur 4 Tagen. Daniel Sperling vom Bochumer Netzwerk ruhrmobil-E zeigt, dass er einen gebrauchten Smart in kürzester Zeit zu einem vollwertigen Elektroauto umrüsten kann.
Zunächst werden der Verbrennungsmotor und weitere nicht mehr benötigte Teile (wie der Auspuff) ausgebaut. Danach werden Türen und Verkleidungsteile der Außenhaut zum grossen Teil entfernt und auf Schäden überprüft und lackiert. Anschließend geht es daran, die neue Antriebseinheit zu integrieren und zum Abschluß die Verkleidung wieder zu befestigen.
Das umgerüstete Auto wird von einem AC Induktionsmotor mit 30 kW Leistung angetrieben. Zusammen mit einem Lithium-Akku mit 18 kW bei 100 Volt Spannung hat der umgebaute Elektro-Smart nach Angaben der Umrüster eine Reichweite von etwa 180 km.
Daniel Sperling hat das Verfahren zusammen mit Martin Behrs (ebenfalls ruhrmobil-E) erprobt und einen Standardbausatz entwickelt. Den Umbau schaffen die Bochumer Ingenieure eigentlich in weniger als 4 Tagen, aber schon am ersten Tag der Hannover-Messe war der Andrang von Interessenten so groß, dass die beiden Ingenieure mehr damit beschäftigt sind, ihr Konzept vorzustellen, als die Schraubenschlüssel zu benutzen.
Den Verkauf der Fahrzeuge übernimmt ein Kooperationspartner. Die Kosten liegen incl. des Gebrauchtwagens und des Elektrobausatzes bei etwa 33.000 Euro. Daniel Sperling bietet den Umbausatz aber auch einzeln an. Der Umbau wird in der Sonderausstellung „Mobilitec“ am Stand des Bundesverbands Solare Mobilität in Halle 27 gezeigt.
Deutschlands erstes kommunales Netzwerk ruhrmobil-E beschäftigt sich seit einem Jahr intensiv mit der Entwicklung der Elektromobilität. Es wurde durch eine private Initiative geschaffen. Am 2.2.2010 wurde ein gemeinnütziger Verein gegründet, der Innovationsideen entwickeln, Arbeitsplätze schaffen und den Umweltschutz fördern will. Nun wollen sich weitere Kommunen anschließen. Dem Netzwerk sind u.a. Autohersteller, KFZ-Betriebe, Hochschulinstitute, Politik, Netzbetreiber, kommunale Unternehmen, Kammern, Dienstleistungsbetriebe, örtliche Behörden und Gewerkschaften angeschlossen.
Quelle: ruhrmobil-E