Darüber hinaus zeigen vor allem die Ergebnisse der E-Modul-Messungen, dass die Mi-
schungen einen sehr homogenen Aufbau aufweisen.
Erste Versuche zur Feuerwiderstandsdauer in einem Kleinbrandofen und ein Brandschacht-
test ergaben ausreichende Brandschutzeigenschaften. Anhand von Frost-Tau-Wech-
sel-Prüfungen zeigt sich die sehr gute Dauerhaftigkeit und hohe Witterungsbeständigkeit
von Holzleichtbeton.
Ebenfalls ermittelte bauphysikalische Kenngrößen zu Wärmeleitfähigkeit, Wärmespei-
cherkapazität und zum Feuchteausgleichsverhalten zeigen, dass sich das Material sowohl
für Anwendungen im Außenbereich als auch im Innenraum eignet.
Die Kombination von HLB mit PCM weist somit weitere funktionale und baukonstruktive
Vorteile auf, die leichtere und dünnere Wandelemente bei gleichzeitig thermodynamisch
besseren Stoffeigenschaften ermöglichen.
Darüber hinaus erfolgten im Zusammenhang mit der Erarbeitung von Grundlagen für Kon-
struktionen und Schichtenfolgen von Außenwänden in der Holzleichtbeton-Massivholz-
Verbundbauweise Untersuchungen zu den gestalterischen Potenzialen des Verbund-
werkstoffs. Diese konnten exemplarisch an Farbmusterreihen sowie Funktionsmodellen
mit strukturierten, plastischen Oberflächen aufgezeigt werden.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Verbundwerkstoffe aus Holz und anorgani-
schen Bindemitteln eine Reihe interessanter Optionen vor allem im Bereich des Ressour-
cen schonenden Bauens aufweisen. Holzleichtbeton ist ein zukunftweisendes und lei-
stungsfähiges Material, dass aufgrund der positiven Materialeigenschaften für den Einsatz
im Mehrgeschossbau sowie im Fertigteilbau oder Innenausbau geeignet ist.
In der Arbeit wird Holzleichtbeton, ein Verbundwerkstoff, der sich aus Zement, Säge-
spänen beziehungsweise -mehl, Wasser und Additiven zusammensetzt, hinsichtlich der
Eignung als Material für thermisch passive und thermisch aktive Bauteile untersucht.
Holzleichtbeton (HLB) ist aufgrund der Rohdichte zu den Leichtbetonen zu zählen. Je
nach Mischungsverhältnis lassen sich Rohdichten von 400 bis 1700 kg/m3 herstellen.
Gute Verarbeitung und variierbare Wärme-, Schall- und Festigkeitseigenschaften kenn-
zeichnen das Material.
In sechs unterschiedlichen Aufbauten wurde Holzleichtbeton als Material für Massivabsor-
ber getestet. Die Ergebnisse der Vermessung und eine durchgeführte Potentialabschätzung
zeigen, dass die Leistungsfähigkeit der untersuchten thermisch aktiven Bauteile einge-
schränkt ist.
Den Schwerpunkt der Arbeit stellten Untersuchungen zur Kombination von Holzleichtbeton
mit Latentwärmespeichermaterialien (PCM) dar. Der Verbund von organischen PCM mit
anorganischen Bindemitteln und Holz als Zuschlagsstoff wurde bisher noch nicht unter-
sucht.
Mit der Aufstellung und Erprobung unterschiedlicher Rezepturen wurden im Rahmen
der Arbeiten zum Teil erstmalig sowohl materialspezifische als auch experimentelle Versu-
che durchgeführt, Potentialabschätzungen vorgenommen und Funktionsmodelle in unter-
schiedlichen Maßstäben hergestellt.
In insgesamt fünf verschiedenen Arbeitsschritten erfolgten umfangreiche Versuchs-
und Testreihen an unterschiedlichen Mischungen. Die erreichten Rohdichten der
Funktionsmodelle liegen etwa zwischen 1000 und 1450 kg/m3. Untersuchungen zur Druck-
festigkeit lassen höhere Festigkeitswerte wie bei ‘normalem’ Holzleichtbeton erkennen.
Untersuchungen zu Einsatzmöglichkeiten von Holzleichtbeton (pdf, 7,2 MB)Quelle: Dissertation, Roland Krippner - TU München