Der Index ist eine Weltneuheit und vergleicht die 100 größten Fluggesellschaften der Welt aus Klimaschutzsicht. Einen solchen Vergleich hat es bisher noch nicht gegeben.
Die besten Werte erreichen Fluggesellschaften, die modernes Fluggerät einsetzen, das gut auf die Streckenlänge passt, viele Sitze darin unterbringen und dann sowohl Sitze als auch den Frachtraum gut auslasten. Das bedeutet auch, dass diejenigen Fluggesellschaften bei guter Auslastung am effizientesten Passagiere befördern, die am meisten Sitze anbieten und damit geringe Beinfreiheit.
Der Geschäftsführer der gemeinnützigen Organisation Dietrich Brockhagen erklärt: „Autofahrer können sich schon seit vielen Jahren vor dem Kauf eines Autos detailliert über den CO2-Ausstoß informieren. Vor einem Flug dagegen steht ein Passagier bei der Wahl der Fluggesellschaft im Dunkeln.“
Das ändert der atmosfair Airline Index. Darin erhält jede Fluggesellschaft zwischen 0 und 100 Effizienzpunkten, getrennt nach Kurz-, Mittel- und Langstrecke. So kann jeder Fluggast vor einem Flug die Fluggesellschaften vergleichen, die Flüge zu seinem Ziel anbieten und sich für diejenige entscheiden, die dabei am wenigsten CO2 produziert.
Dies ist vor allem für Unternehmen mit vielen Geschäftsreisen interessant, die hier im besten Fall durch den Wechsel der Fluggesellschaft nicht nur CO2 sondern auch Ticketkosten sparen können.
Am besten im Ranking schneidet der CharterCarrier Monarch Airlines aus England ab, gefolgt von der deutschen Condor (ebenfalls Charter). Von den großen NetzCarriern liegen im oberen Mittelfeld Emirates, gefolgt von Air France. Im Mittelfeld folgen dann Lufthansa und British Airways. Die Unterschiede auf den Distanzen können groß sein. So erreicht z.B. die Lufthansa auf der Langstrecke (ab 3800 km) Platz 30, auf der Mittelstrecke dagegen Platz 54.
„Die Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften können erheblich sein“, sagt Dietrich Brockhagen, „der Treibstoffverbrauch pro Passagier und Kilometer kann auf derselben Strecke bei einer Fluggesellschaft mehr als doppelt so hoch sein wie derjenige einer anderen Fluggesellschaft.“
„Fluggesellschaften haben unterschiedliche Prioritäten bei der Optimierung ihres Angebotes an den Kunden. atmosfair bewertet diese Prioritäten nicht, wertet aber die CO2-Emissionen aus, die davon abhängen. So kann sich der Passagier ein Gesamtbild machen und selbst entscheiden“, so Brockhagen.
Der Index basiert auf dem CO2-Ausstoß einer Fluggesellschaft pro Kilometer und Passagier auf einer geflogenen Strecke. Den CO2-Ausstoß berechnet der Index für alle beflogenen Strecken über den Flugzeugtyp, die Triebwerke, die Verwendung von Winglets (aerodynamische Flügelspitzen), die Sitz- und Frachtkapazität sowie deren Auslastung.
Datenquellen dafür sind ausschließlich eine Reihe spezialisierter internationaler Datendienste der Luftfahrtbranche, nie die Fluggesellschaften selbst. Insgesamt erfassen die von atmosfair verwendeten Datenquellen ca. 92% des gesamten Weltluftverkehrs.
Quelle: atmosfair