Ab dem 1. August 2012 ist die CE-Kennzeichnung technischer Dämmstoffe gesetzlich vorgeschrieben. Dann endet die sogenannte Koexistenzphase, in der nationale durch europäische Normen ersetzt werden mussten. Für Dämmstoffhersteller bedeutet der Ablauf der Übergangsfrist, dass sie ab sofort nur noch technische Dämmstoffe vertreiben dürfen, die den europäischen Normen entsprechen und das CE-Zeichen tragen. Die europäische Industrie für technische Isolierungen ist bestens vorbereitet: Nachdem Armacell als erster Hersteller flexibler technischer Isolierungen bereits seit Anfang des Jahres CE-zertifizierte Produkte auf den Markt brachte, folgte die Mehrzahl der führenden Hersteller nur wenige Monate später mit entsprechenden Zertifizierungen ihrer Werke.
Schneller Vergleich der angebotenen Produkte
Die CE-Kennzeichnung ist Ausdruck und sichtbares Zeichen der Übereinstimmung der Produkte mit den Anforderungen der europäischen Bauproduktenrichtlinie bzw. der Bauproduktenverordnung. Das CE-Zeichen wird nach und nach viele nationale Zulassungen und Zertifikate - wie beispielsweise die Zulassung für das Brandverhalten von flexiblen elastomeren Dämmstoffen und das damit verknüpfte Überwachungszeichen des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) - ablösen. Nur im Falle spezieller Anforderungen und Anwendungen wird es weiterhin die Forderung nach nationalen Zulassungen geben. Das CE-Zeichen dient vorrangig dem freien Warenverkehr in Europa und der Einhaltung einheitlicher Standards. Auch wenn das CE-Zeichen kein Qualitätssiegel ist, hat es die europäische Dämmstoffindustrie doch wesentlich voran gebracht. Mit der Verabschiedung europäischer Produktnormen wurde erstmals ein verbindlicher Rahmen für die wesentlichen Produkteigenschaften technischer Dämmstoffe - wie Wärmeleitfähigkeit, Wasserdampfdiffusionswiderstand, Brandverhalten, Toleranzen etc. - geschaffen. Die hierdurch gewonnene Transparenz ermöglicht Planern, Händlern und Fachverarbeitern einen direkten und schnellen Vergleich der angebotenen Produkte. Zudem schafft die CE-Kennzeichnung eine höhere Rechtssicherheit in der Planung und Verarbeitung technischer Dämmstoffe und sie wird den europaweiten Handel nachhaltig positiv beeinflussen.
Europäische Brandklassifizierung
Eine wesentliche Neuerung ist die Ablösung der bisherigen nationalen Brandklassifizierungen, wie beispielsweise der deutschen Brandklassen B1und B2 oder des spanischen M1, durch einheitliche europäische Brandklassen. Die neue Klassifizierung nutzt die bereits für andere Bauprodukte geltenden sieben Brandklassen A bis F. Für Rohrisolierungen wird die Klassifizierung um ein tief gestelltes "L" (für "linear products") erweitert. Neu sind auch die Angaben für Rauchbildung und brennendes Abtropfen, die mit "s" (für "smoke") und "d" (für "droplets") bezeichnet werden. Die Mehrzahl der Armaflex Produkte erreicht im europäischen Brandtest die Klasse B/BL-s3, d0. Nur das neue Armaflex Ultima bietet eine deutlich geringere Rauchentwicklung und wird als BL-s1, d0 klassifiziert, der besten Brandklasse für flexible technische Dämmstoffe.
Ende der Übergangsfrist
Nachdem das Armacell-Werk in Münster, die weltweit größte Fertigungsstätte des Unternehmens, bereits im November 2011 erfolgreich zertifiziert wurde, schloss der Dämmstoffhersteller das CE-Kennzeichnungsverfahren für seine Elastomer- und Polyethylen-Dämmstoffe im Juli in allen europäischen Werken erfolgreich ab. Das Unternehmen weist darauf hin, dass Fachhändler noch nicht CE-gekennzeichnete Dämmstoffe, die vor dem 1. August 2012 erworben wurden, noch ein Jahr lang vertreiben dürfen. Das gilt selbstverständlich auch für die Installation der Produkte. Darauf hatte sich die Arbeitsgruppe 16 des Technischen Komitees CEN/TC 88 verständigt. Eine technische Information zum "CE-Kennzeichen für Wärmedämmstoffe" sowie ein Katalog mit häufig gestellten Fragen und entsprechenden Antworten rund um das Thema CE-Kennzeichnung finden Interessierte unter "Technische Informationen" im Download-Bereich der Armacell Internetseite.
Armacell bzw. das Vorgängerunternehmen Armstrong Insulation Products hat in der europäischen Normungsarbeit eine bedeutende Rolle gespielt und den Prozess seit Mitte der 80er Jahre maßgeblich mitgesteuert. Als Entwickler von Armaflex, der ersten flexiblen Rohrdämmung aus Elastomerschaum (FEF), begründete das Unternehmen Mitte der 50er Jahre einen ganz neuen Industriezweig. Daher empfindet Armacell eine besondere Verpflichtung den europäischen Harmonisierungsprozess in diesem Industriesegment verantwortungsvoll mitzugestalten.
Quelle: Armacell Enterprise GmbH